50 Hertz greift mit seinen Baumaßnahmen das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin an

Die  neue (links) und die alte Trasse  zwischen Golzow und Britz (Mast 221 bis 225)

Die Baumaßnahmen im Baufeld 4 (Golzow – Sydower Fließ, Masten 217 -281) für die umstrittene 380kV-Freileitung werden von 50 Hertz beharrlich und zügig vorangetrieben.

Schließlich gilt es Fakten zu schaffen, bevor das Bundesverwaltungsgericht sich intensiver mit dem Freileitungsprojekt befasst. Die Warnung, die das Gericht in seinem Beschluss vom 12. November 2020 ausgesprochen hat, halten die Macher bei 50 Hetz offenbar für unerheblich:

„Es mag sein, dass ein Erfolg des Antragstellers (Nabu-Brandenburg, H.L.)  im Eil- und späteren Klageverfahren dazu führt, dass der Planfeststellungsbeschluss insgesamt beanstandet würde. Es ist aber Sache der Beigeladenen (50 Hertz, H.L.) zu entschieden, ob sie bereits Investitionen vornimmt, obwohl sie nicht über einen bestandskräftigen Planfeststellungsbeschluss verfügt“ (BVerwG 4 VR 6.20)

Mit dem Beschluss vom 15. Juni 2021 zum Rechtsschutzantrag hat das Bundesverwaltungsgericht für die Baufelder 1-3 (zwischen Mast 1 und Mast 217) einen Baustopp verhängt und festgestellt, dass die Erfolgsaussichten der Klage nicht im summarischen Verfahren zu beurteilen sind. Viele Frage seien in der Hauptverhandlung zu klären.  

Damit hat das Gericht der Rechtsauffassung des LBGR und von 50 Hertz, die Klage sei unbegründet und abzuweisen, klar widersprochen.

Inzwischen stehen die ersten Masten bereits nördlich des Finowkanals zwischen Britz und Golzow (Mast 225-219), also auf dem Gebiet des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. Für die letzten beiden Masten (218 und 217) an der Grenze zum Baufeld 3, in dem der Baustopp greift, sind die Fundamente gegossen und liegt das Material zur Montage des Gestänges bereit.

Südlich von Mast 225 sind vorbereitende Maßnahmen für Fundamentarbeiten erkennbar.

Wer die Verbindungsstraße von Golzow nach Britz entlangfährt, kann die Masten sehen und unschwer erkennen, dass sie die Bestandsleitung deutlich überragen.

Mit dem Angriff auf das Biosphärenreservat treibt 50Hetz sein Hasardspiel auf die Spitze.

Für die Querung Eberswaldes hat 50 Hertz die Errichtung der Masten für das kommende Frühjahr/den Sommer angekündigt. Zunächst will man im Bereich der Garagen, die einem Mastfundament im Wege stehen, für Baufreiheit sorgen.

Da Friedhelm Boginski auf der Landesliste der FDP in den Bundestag gewählt wurde, stehen in Eberswalde  Bürgermeisterwahlen an. Mal sehen, ob der Konflikt um die 380 kV-Freileitung in dem kommenden Wahlkampf um das Bürgermeisteramt eine Rolle spielt.

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